Fraunhofer ZSI präsentiert Ergebnisse zur Halbzeit der aktuellen Förderperiode

Lösungen für die saarländische Wirtschaft im Bereich komplexer Sensorsysteme: Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie am Fraunhofer ZSI

Presseinformation /

Die Komplexität von Prozessen und Produkten hat enorm zugenommen. Hier kommen in modernen Datenwertschöpfungsketten intelligente und vernetzte Sensoren und Sensorsysteme ins Spiel. Im Saarland vereint seit 2022 das Fraunhofer-Zentrum für Sensor-Intelligenz ZSI die Kernkompetenzen der beiden saarländischen Fraunhofer-Institute. Es deckt die gesamte Innovationskette der Entwicklung intelligenter Sensorik ab, sorgt für einen echten Innovationsschub und sichert somit der Region eine führende internationale Rolle in diesem zukunftsträchtigen Bereich. Vertreterinnen und Vertreter des saarländischen Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie konnten sich am 23. Januar 2025 zur Halbzeit der aktuellen Förderperiode einen Eindruck von den erreichten Fortschritten verschaffen.

© Fraunhofer IZFP.
Spitzenforschung im Saarland: Das Fraunhofer-Zentrum für Sensor-Intelligenz ZSI präsentiert Lösungen für die Zukunft der saarländischen Wirtschaft.
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Innovative Sensorik für die Industrie: Das Fraunhofer ZSI zeigt Fortschritte in der Entwicklung intelligenter Sensorsysteme, gefördert durch das Wirtschaftsministerium.
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Wirtschaftsminister Jürgen Barke lobt die Fortschritte des Fraunhofer ZSI und betont die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft für die Innovationskraft der Region.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer ZSI, ein gemeinsames Forschungs- und Demonstrationszentrum der Fraunhofer-Institute für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP und für Biomedizinische Technik IBMT, präsentierten ihren Gästen die in den letzten zwei Jahren erzielten Forschungs- und Entwicklungsergeb­nisse in Hinblick auf konkrete Fragen der industriellen Digitalisierung und Lösungen für die saarländische Wirtschaft im Bereich komplexer Sensorsysteme anhand von Kurzvorträ­gen, Postern und mittels Demonstra­toren.

Ein Kernthema des Fraunhofer ZSI sind Sensor-Intelligence-Devices (SIDs), die Zell­kulturprozesse in der Biotechnologie optimieren sowie indu­strielle Ferti­gungsprozesse ver­bessern werden. Professor Hans-Georg Herrmann vom Fraunhofer IZFP betonte bei der Vorstellung, wie durch die Verwendung von a priori Informationen in SIDs ein Mehrwert in Produktions­umgebungen und im Bereich Smart Predic­tive Mainten­ance geschaffen werden kann. Dieses Monitoringsystem integriert mit seinem modularen Aufbau eine Vielzahl kombi­natorischer Sensoriken aus der zerstör­ungsfreien Prüfung und ergänzt diese durch Umwelt-, Betriebs- und Prozessdaten. So wird eine robuste Messdatenaufzeichnung bei gleich­zeitig energiesparendem Einsatz durch eine durch­dachte Systemtopologie gewährleistet und einem Sensor-Netzwerk zur Verfügung gestellt.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Besucherinnen und Besucher von der Vor­stellung eines voll funk­tionsfähigen Demonstra­tors zur berührungsfreien Charakteri­sierung von Herzmuskel­gewebemodellen im Hoch­durchsatz. Peter Hauptmann vom Fraunhofer IBMT bekräftigte, dass dieses System eine drastisch beschleu­nigte Durchmusterung von Wirkstoffkandidaten in der Pharmaindustrie ermöglicht.

Für Industrieanwendungen und auch für den medizinischen und fitnessorientierten Bereich entwickelte das Fraunhofer ZSI ein nach dem Baukastenprinzip konzipiertes intelli­gentes, flexibel einsetzbares Ultraschall-Sensorsystem. Viele der präsentierten Systeme basieren auf einer gemeinsamen Edge-KI-Plattform, die es ermöglicht, rele­vante Informationen bereits nahe der Datenaufnahme aus Sensordaten zu extrahieren, lokal zu analysieren, Aktionen auszulösen und in konzentrierter Form, gegebenenfalls auch nur anlass­bezogen, über sichere Schnittstellen weiterzuleiten.

Das Fraunhofer-Zentrum für Sensor-Intelligenz ZSI konnte zur Halbzeit der aktuellen Förderperiode den Vertreterinnen und Vertretern der saarländischen Politik die Poten­ziale der entwickelten Sensorsysteme im Material-, Pro­duktions- und Gesundheits­bereich aufzeigen. Diese Entwicklungen entsprechen den Bedürfnissen der saar­ländischen Wirtschaft und bieten vielversprechende Ansätze zur Verbesserung industrieller Pro­zesse. In bereits geführten Gesprächen mit Indu­strievertretern aus saarländischen Unternehmen, welche auch im Rahmen der Workshopserie »Hands-on ZSI« stattfanden, konnte ein großes Interesse festgestellt werden.

Wirtschaftsminister Jürgen Barke würdigte die Fortschritte des Fraunhofer ZSI und betonte die entscheidende Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie: »Diese beeindruckenden Forschungsergebnisse zeigen das enorme Potenzial und die Innovationskraft unserer Region. Das Saarland ist Standort führender Spitzenforschung. Die Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler trägt maßgeblich dazu bei, unsere exzellente Forschungslandschaft mit der Saarwirtschaft noch enger zu verzahnen und unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern.«

Das Fraunhofer ZSI arbeitet auch künftig intensiv an der Entwicklung neuer Techno­lo­gien im Dienste der regionalen und überregionalen Wirtschaft. Die enge Vernetzung mit der Industrie bleibt ein zentrales Ziel, um die Innovationskraft der Region nachhaltig zu fördern.

Fraunhofer-Zentrum für Sensor-Intelligenz ZSI

Das Fraunhofer-Zentrum für Sensor-Intelligenz ZSI ist eine gemeinsame strategische FuE-Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. und des Saarlands. Als eine zentrale Anlaufstelle dient es der Stärkung von Forschung und Wissenschaft in der Großregion Saarland zum Nutzen von Gesellschaft und Wirtschaft.

Das Fraunhofer ZSI entwickelt Sensorsysteme der nächsten Generation mit KI-Kompo­nenten für Anwendungen in den Bereichen Materialprüfung, Produktions- und Bio­prozesse sowie im Gesundheitswesen. Dabei steht der gesamte Prozess von der Daten­erfassung bis zur Analyse und Auswertung im Fokus. Erstmals kommen Sensoren bzw. Sensorsysteme zum Einsatz, die in Echtzeit und vor Ort autark Entscheidungen treffen und so in einem definierten Rahmen Prozesse steuern. Der ganzheitliche, integrative Ansatz trägt dazu bei, gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft innovative Anwendungs­systeme zu entwickeln. Diese sollen in einer späteren Phase die Produkte der Partner ergänzen und erweitern.

Webseite: https://www.zsi.fraunhofer.de